Marktvolumen

Der deutsche Logistikmarkt hatte im Jahr 2021 ein Gesamtvolumen von 293 Milliarden Euro. Die Zahl aller in diesem Sektor beschäftigten Personen liegt bei 3,3 Millionen (Quelle: Fraunhofer Supply Chain Services). Damit ist die Logistik in Deutschland nach Automobilindustrie und Handel der drittgrößte Wirtschaftsbereich. Reine Anbieter von Logistikdienstleistungen erwirtschafteten einen geschätzten Anteil von knapp 50 Prozent (einschließlich Transport und Umschlag) vom Gesamtumsatz der Branche. Etwas mehr als die Hälfte des Umsatzes erbrachten die Unternehmen der verladenden Wirtschaft in Eigenleistung.

Die Wirtschaft ist mit ihrer hochgradigen Arbeitsteilung auf eine leistungsfähige Logistik angewiesen. Die Speditions- und Logistikbranche hat sich in den vergangenen Jahren zunehmend darauf eingestellt. War 1995 erst jedes vierte Unternehmen in der Absatzlogistik und jedes fünfte in der Beschaffungslogistik tätig, hat sich dieses Bild binnen weniger Jahre vollständig verändert. Entsprechend der DSLV-Branchenanalyse erbringen inzwischen 83 Prozent der Speditionen logistische Dienstleistungen.

Teilmärkte prägen das Logistikgeschäft

Industrie und Handel stellen zunehmend hohe und komplexe Anforderungen an ihre Logistikdienstleister. Speditionen haben äußerst flexibel und dynamisch hierauf reagiert und bieten ihren Kunden ein breites Leistungsportfolio, das die klassischen vier Leistungsbereiche Transport, Umschlag, Lagerung und Zollabwicklung bzw. deren Organisation nicht nur individualisiert, sondern auch um – zunehmend digitale – Mehrwertleistungen ergänzt.

Erfolgreiche Logistiker müssen fundierte Kenntnisse der Prozess- und Versorgungsketten des Handels und der Industrie besitzen. Als Reaktion auf die immer differenzierteren Anforderungen, die sich aus speziellen Branchengegebenheiten, bestimmten Gütereigenschaften oder unterschiedlichen Vertriebsformen ergeben, sind spezielle Teilmärkte der Logistik entstanden. Zudem existieren weitere logistische Anwendungsfelder, häufig mit einer güter- oder branchenbezogenen Spezialisierung (Baustoff-, Gefahrgut-, Pharma- oder Messelogistik). Als Regel lässt sich ableiten: Die Marktentwicklung folgt den Kundenanforderungen.

Logistikdienstleistungen

Nebenleistungen oder Mehrwertdienste, auch als 'Value Added Services' bezeichnet, prägen das Logistikgeschäft. Diese gehen über den reinen Transport, den Umschlag oder die Lagerhaltung hinaus und reichen von der Abrufsteuerung, dem Bestandsmanagement und dem Kommissionieren über die Konfektionierung und Zustellung bis hin zum Retourenmanagement. Diese Dienstleistungen sind oft sehr kundenspezifisch konzipiert und erfordern eine von Vertrauen geprägte Zusammenarbeit. Sie werden allgemein unter dem Oberbegriff der Kontraktlogistik zusammengefasst.

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