Die Weltorganisation der Spediteure (FIATA) vergibt das so genannte FIATA-Diplom (FIATA-Diploma by vocational training and examination). Jeder, der seine Ausbildung zum Speditionskaufmann / zur Speditionskauffrau bzw. Kaufmann / Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung erfolgreich abgeschlossen hat, kann über den DSLV Bundesverband Spedition und Logistik das FIATA-Diplom beantragen.

Hintergrundinformationen

Die Weltorganisation der Spediteure (FIATA) hat ein eigenes Beratungsgremium für berufliche Ausbildung: Das „FIATA Logistics Institute (FLI)“, das mit seiner Arbeit die Qualifizierung und Ausbildung in der Spedition unterstützt. Aber gerade in der beruflichen Ausbildung gilt: andere Länder – andere Gewohnheiten.

Nun ist es nicht Ziel der Weltorganisation der Spediteure, in die unterschiedlichen nationalen Berufsbildungskonzepte einzugreifen. Aber die FIATA will zum einen Länder ohne staatliche Ausbildungsprogramme bei der Planung und Entwicklung von Lehrgängen für die Ausbildung von Speditionsfachleuten unterstützen und zum anderen Ausbildungen im Speditionsbereich durch die Verleihung des FIATA-Diploma in „Freight Forwarding“ vergleichbar machen.

Deshalb hat sich das Berufsbildungsgremium der FIATA bereits Anfang der 90er Jahre mit dem Thema auseinandergesetzt und die Inhalte formuliert, die eine Speditionsfachkraft unabhängig davon, in welchem Land sie gelernt hat oder ausgebildet wurde, beherrschen sollte. Daraus sind die sogenannten Minimumstandards geworden, die die Grundlage für die Bewertung von nationalen Ausbildungsprogrammen bilden. Die Minimumstandards wurden 1995 von der FIATA verabschiedet und werden laufend aktualisiert.

Jährlich fordert die FIATA seine Mitgliedsverbände auf, neue Ausbildungsprogramme bei der Geschäftsstelle in Zürich zur Prüfung einzureichen. Anhand der vorliegenden Dokumente prüft das Berufsbildungsgremium, ob die eingereichten Programme den Minimumstandards genügen. Die Dokumente, die die Grundlagen für die verschiedenen Programme bilden, sind im FIATA-Sekretariat in Zürich gesammelt und können dort, insbesondere von den nationalen Verbänden, eingesehen werden, die noch kein Ausbildungsprogramm haben und Lehrgänge planen und entwickeln.

Wer erfolgreich an einem der von der FIATA zertifizierten nationalen Ausbildungsprogramme oder Lehrgänge teilgenommen hat, kann das FIATA-Diploma in „Freight Forwarding“ erwerben. Für Deutschland wurden die „Hessenhefte“ (Fachwissen für Speditions- und Logistikkaufleute) der Bildungsakademie Spedition, Logistik und Verkehr und die Leitfäden für Spediteure und Logistiker (Lorenz 1 und 2) zertifiziert. Die Hessenhefte haben nicht nur in Deutschland einen sehr hohen Stellenwert. Sie waren auch die Grundlage für die Erarbeitung der Minimumstandards.

In Deutschland gibt es keine speziellen FIATA-Ausbildungsprogramme, sondern es gilt: Jeder, der seine Ausbildung zum Kaufmann / zur Kauffrau für Spedition und Logistikdienstleistung erfolgreich abgeschlossen hat, kann über den DSLV Bundesverband Spedition und Logistik e. V. das FIATA-Diploma beantragen.

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Tatjana Kronenbürger

Qualifikation und Berufliche Bildung | Gefahrgutlogistik
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