Beirat zum Masterplan Binnenschifffahrt berät Qualifizierung und Digitalisierung

Im Fokus der sechsten Beiratssitzung zum Masterplan Binnenschifffahrt am 24. März 2022 standen die Aus- und Weiterbildung in der Binnenschifffahrt, die Förderrichtlinie „Nachhaltige Modernisierung in der Binnenschifffahrt“ sowie Aktuelles aus der Arbeitsgruppe Digitalisierung.

In einer Präsentation zum Förderprogramm zur nachhaltigen Modernisierung von Binnenschiffen, das noch bis 31. Dezember 2023 läuft, stellte ein Vertreter des Bundesverkehrsministeriums (BMDV) den aktuellen Stand zur Finanzausstattung und zum Antragsaufkommen bei den Maßnahmen zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit und Wettbewerbsfähigkeit vor und informierte über Details zu den zwei Förderaufrufen im Jahr 2021. Der dritte Förderaufruf soll Anfang Mai 2022 mit einer Mittelausstattung von 15 Mio. Euro (aufgeteilt nach Güter- und Fahrgastschifffahrt) starten, der vierte Förderaufruf ist für Herbst 2022 geplant.

Zur Aus- und Weiterbildung in der Binnenschifffahrt wurden die neuen Ausbildungsordnungen zum Binnenschiffer und zum Binnenschifffahrtskapitän präsentiert. Beide Verordnungen treten am 1. August 2022 in Kraft. Zeitgleich soll die bestehende Förderrichtlinie „Aus- und Weiterbildung in der Binnenschifffahrt“ an die neuen Ausbildungsordnungen angepasst und die Förderung bei Weiterbildungen ausgeweitet werden. Im Rahmen des Masterplans wurde vereinbart, dass die Verbände der Binnenschifffahrt nach der Veröffentlichung der neuen Ausbildungsordnungen zum Binnenschiffer und zum Binnenschifffahrtskapitän eine Werbekampagne starten.

Der Bundesverband der Deutschen Binnenschifffahrt (BDB) berichtete, dass Bundesminister Volker Wissing am 23. März 2022 offiziell den Förderbescheid für das Projekt Quinwalo Plus (Qualification Inland Waterway Logistics) über rund 300.000 Euro an die Schifferbörse Duisburg-Ruhrort übergeben hat. Mit diesem Projekt möchte die Schifferbörse Fach- und Führungskräfte von Morgen, auch in Logistikunternehmen oder bei Verladern, frühzeitig für den Transport auf der Wasserstraße sensibilisieren.

Unter Aktuelles zurDigitalisierung wurde das Antwortschreiben von Staatssekretär Stefan Schnorr auf das Verbändeschreiben vom Februar 2022 (Anlage 4) erörtert. Darin hatten der DSLV und acht weitere Spitzenverbände für einen zügigen Lückenschluss bei der 4G-Versorgung entlang der Bundeswasserstraßen plädiert und gleichzeitig gefordert, schnellstmöglich entsprechende Konzepte und Planungen für einen 5G-Hochlauf an den Wasserstraßen anzustoßen.

Die in dem Antwortschreiben des BMDV gegebene Anregung eines direkten Dialogs mit der Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft mbH wird von der Arbeitsgruppe Digitalisierung aufgegriffen. Bezweifelt wurde dagegen die aktuell genannte, hohe Netzabdeckungsrate der Wasserstraßen mit 4G zwischen 96 und 99,8 Prozent.