Steigende Umweltanforderungen sowie wachsende Kostenbelastungen des Straßengüterverkehrs sollten dem Schienengüterverkehr als Transportalternative eine viel größere Bedeutung zumessen. Doch die Realität sieht anders aus: Um 9,4 Prozent ging die Verkehrsleistung im Schienengüterverkehrsmarkt zurück und verringerte sich von 140 Milliarden auf 127 Milliarden Tonnenkilometer, so die aktuelle „Marktuntersuchung Eisenbahnen“ der Bundesnetzagentur (BNetzA) für das Jahr 2023. Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Transportdienstleistungen steigt zwar, gleichwohl steht dem Bedarf oftmals kein adäquates Angebot gegenüber, das die logistikrelevanten Ansprüche an Kapazitäten, Zuverlässigkeit, Flexibilität und Preis erfüllt, um mehr Güter zu verlagern, stellt der DSLV Bundesverband Spedition und Logistik fest. Angesichts anhaltender Infrastrukturmängel, Regulierungs- und Organisationsdefizite sowie fehlender Anreize für Speditionen und Logistikentscheider verspielt das Gesamtsystem Schiene zunehmend sein Potenzial, große Gütermengen effizient über längere Strecken zu transportieren.